Fridtjof Wagner
Rückblick auf mein Jahr als Volontär bei Brass for Peace:
In Bethlehem war ich im Schuljahr 2014/15 zusammen mit Stefan Knauff.
Meine Highlights des Jahres mit Brass for Peace waren der selbstorganisierte Workshop in Al Auja im Frühjar 2015 und das Abschlusskonzert im Sommer 2015 in Talitha Kumi.
Was ist bei mir inzwischen so los in meinem Leben?
Mein Studium, welches ich damals für Brass for Peace unterbrochen hatte, habe ich mittlerweile abgeschlossen und beginne nun das Referendariat für das Lehramt mit den Fächern Musik und Biologie in Lüneburg.
Ich bin zurzeit vor allem in der Brassband „BrassWoofer“ aktiv und spiele dort Posaune. Ab und an wirke ich auch noch in meinem ehemaligen Posaunenchor in Wietzen sowie in unterschiedlichen Sinfonieorchestern mit.
An diese Geschichte mit BfP denke ich immer wieder zurück…?
Während einer Probe mit dem großen Ensemble habe ich einmal ein Stück innerhalb einer aufsteigenden Sequenz mitten in der Phrase unterbrochen. Das klangliche Ergebnis hatte mich nicht überzeugen wollen und ich hielt es für besser, einige Stellen des Stückes noch detaillierter zu Proben.
Nach dem abwinken war ich allerdings sofort mit dem lautstarken Unmut der ganzen Gruppe konfrontiert: „Warum hast du abgebrochen?“, „Wir wollten weiterspielen!“ und „Das kannst du nicht machen!“
Diese Situation war ein so schönes Erlebnis, da sie einen wirklichen Erfolg gezeigt hat. Die Schüler*innen waren so vertieft ins Spielen und haben die Energie des Stückes gespürt und zu ihrer eigenen Energie gemacht, dass sie fast wütend geworden sind, als ich sie mit dem abwinken aus der Musik herausgerissen habe. In dem Moment hat sich das Ensemble wie blind verstanden und sich als eine Einheit mit der Musik identifiziert – eine Sternstunde in der Probenarbeit, die durch ein tolles Stück und die Unachtsamkeit eines Volontärs zutage gekommen ist.
Diese Energie der Schüler*innen konnte im Nachhinein natürlich gut genutzt werden, sodass das Stück nach intensiven Proben im Konzert hervorragend vorgetragen wurde.
Brass for Peace bedeutet heute für mich…?
Eine wichtige Erfahrung während der ich durch das Unterstützen anderer selbst gelernt habe. Musikalisch, kulturell und menschlich.