Clara-Sophie Schlegel
Rückblick auf mein Jahr als Volontärin bei Brass for Peace:
„Strahlende Augen nach Konzerten“ – „Zu spät kommende Schüler“ – „Englisch-arabisch-deutsch-sprachige Proben“ – „E….flat!“ – „Grillabende mit (zu) viel Fleisch“ – „Selfies-Selfies-Selfies“ – „Überladene Taxis“ – „Dankbarkeit“
Das sind einige der Assoziationen, die mir spontan in den Sinn kommen, wenn ich an mein Jahr als Volontärin bei Brass for Peace denke. An das Jahr, in dem ich viele Erfahrungen gesammelt habe, meine Komfortzone mehr als einmal verlassen musste, viele neue Menschen kennengelernt habe und aus dem ich auch einige wirklich gute Freundschaften mitnehmen durfte.
„Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören.“ – Ich musste leider gehen, als es wirklich schön war. Als ich mich gut eingelebt hatte, die Schüler gut kannte und in etwa wusste, wie sie ticken und wie der Laden läuft. Ich hatte mich gut an die Kultur gewöhnt und fand es nicht mehr „beleidigend“, wenn jemand eine Frage mit einem Zungenschnalzen verneinte. Aber gerade auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Schüler und die einzelnen sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten habe ich sehr zu schätzen gelernt, sodass es mir schon schwer fiel, das alles wieder zu verlassen.
Wieder in Deutschland angekommen, habe ich begonnen in Dresden Kirchenmusik B zu studieren. Nach einem Jahr bin ich dann zur C-Ausbildung gewechselt und habe zusätzlich ein Lehramtsstudium für Gymnasium in den Fächern Musik und Ev. Religion angefangen. Seit mittlerweile 1,5 Jahren leite ich den Posaunenchor Dresden-Leuben und bin bläserisch im Landesjugendposaunenchor Sachsen und einem Blechbläserquintett aktiv. Ab kommendem Semester werde ich von meinem bisherigen künstlerischen Hauptfach Orgel zu Posaune wechseln und dann hoffentlich wieder aktiver Posaune spielen können.
Brass for Peace liegt mir sehr am Herzen und ich denke nicht selten mit einem Lächeln im Gesicht an dort Erlebtes zurück. Manchmal muss ich mich zurückhalten, in Proben arabische Begriffe einzuwerfen bzw. freue ich mich immer, wenn ich Posaunenchorliteratur höre oder spiele, die wir auch in Palästina gespielt haben.
Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil dieses Projektes sein durfte und wünsche mir für Brass for Peace, dass dieses wirklich unterstützungswürdige und wertvolle Projekt weiter wächst und noch viel auf die Beine stellen wird!